31.12.2010

Entdecke das Land am Bosporus mit einem Stipendium der Stiftung Mercator

Eine jahrtausendealte Kultur zwischen Orient und Okzident, quirlige Städte und faszinierende Landschaften – die Türkei wartet darauf, von Dir entdeckt zu werden! Gemeinsam mit der Stiftung Mercator bietet YFU Dir die Gelegenheit, Deine ganz persönlichen Erfahrungen im Land am Bosporus zu sammeln.

Während Deines Austauschjahres in der Türkei lebst Du in einer Gastfamilie und besuchst gemeinsam mit gleichaltrigen Jugendlichen die Schule. So wirst Du selbst für ein Jahr lang Teil des türkischen Alltags und der türkischen Kultur. Eine einmalige Erfahrung fürs Leben!

Das Stipendium
Die Stiftung Mercator möchte den Schüleraustausch mit der Türkei auch für Jugendliche ermöglich, deren Familien sich das Austauschjahr selbst nicht leisten könnten. Sie vergibt daher für YFU-Austauschschüler, die ein Jahr in der Türkei verbringen, für das Schuljahr 2011/2012 zehn Teilstipendien. Das YFU-Austauschjahr in der Türkei kostet regulär 5.850 Euro. Die genaue Höhe des Teilstipendiums, das Du von der Stiftung Mercator bekommst, hängt von den individuellen finanziellen Möglichkeiten Deiner Familie ab.

Voraussetzungen & Bewerbung
  • Du bist zwischen dem 1. Juli 1993 und dem 31. Juli 1996 geboren.
  • Du bist offen, anpassungsfähig und hast Interesse an der türkischen Kultur.

In den Bewerbungsunterlagen für das Austauschjahr mit YFU gibst Du an, dass Du ein Stipendium der Stiftung Mercator beantragen möchtest. Die Bewerbungsunterlagen kannst Du per E-Mail an info@yfu.de anfordern. Bewerbungsschluss für das Austauschjahr 2011/2012 ist Ende Februar 2011.

Download Infoblatt
http://www.yfu.de/images/stories/Downloads/EP/austausch-tuerkei-mercator.pdf

Weitere Informationen zum Programam und Bewerbungsverfahren
http://www.yfu.de/ins-ausland-gehen/mercator

14.12.2010

"Die Schöne und das Tier" - die Ağabey-Ablas und ihre Kardeş im Staatstheater Stuttgart

Unsere Abla Ceylan Aksu berichtet:

Am vergangenen Sonntag machten sich einige Mentorinnen mit ihren Menteés auf den Weg ins Schauspielhaus Stuttgart. Auch Derya Abla hat uns mit ihrer Tochter begleitet. Dort angekommen, grüßten die Kleinen den anwesenden Nikolaus und ließen sich beschenken.
Schließlich war es soweit und wir durften unsere Plätze einnehmen. Alle warteten aufgeregt auf den Beginn des Theaterstückes "Die Schöne und das Tier".
Das Stück handelt von einer Prinzessin, namens Lilly, die keine Lust hat den Prinzen Horribel zu heiraten. Aus diesem Grund flieht sie in den Wald, in welchem ein unheimliches Tier haust. Das kommt dem unheimlichen Tier gerade recht, da es sich mit dem König (dem Vater der Prinzessin) in Streit befindet. Hinzu kommt, dass der König auch von Prinz Horribel und der Königin erpresst wird, so dass er hin – und hergerissen ist. Entweder er bekommt seine Tochter oder er darf sein Reich behalten. Doch was passiert, wenn sich Lilly in das schrecklich aussehende Tier verliebt und gar nicht mehr zurückkehren will?
Die Botschaft: "Aussehen ist nicht alles, denn die wahre Schönheit kommt von innen." kam bei dieser Geschichte sehr deutlich zum Ausdruck.
Fazit: Ein sehr amüsantes, lustiges und zwischendurch auch etwas unheimliches Theaterstück, dass vor allem an diesen kalten Wintertagen ein sehr tolles Angebot für alle Mentorinnen und Mentoren mit ihren Mentees ist. Viel Freude werden nicht nur die Kleinen haben, sondern auch die Erwachsenen, die sich in der Zaubermärchenwelt wiederfinden werden.
Unseren gelungenen Besuch beendeten wir mit einem Gruppenfoto und gingen nach Hause.

Ceylan Aksu

Info: Das Theaterstück wird noch bis zum 26. Dezember 2010 im Staatstheater Stuttgart gezeigt. Näheres dazu finden Sie hier: http://www.staatstheater.stuttgart.de/

Die Ağabey-Ablas zu Besuch bei "Die Nibelungen" im Staatstheater Stuttgart

Ein Bericht unserer Abla Yonca zum Besuch der Theateraufführung "Die Nibelungen" am 18. und 19. November 2010 im Staatstheater Stuttgart:

Im Publikum sitzend, warteten wir gespannt auf den Beginn des Stückes und fragten uns, wie so eine Neuinszenierung der Nibelungen aussehen könnte, vor allem nachdem wir im Internet einige Kritiken gelesen hatten. Das Bühnenbild rollte auf die Bühne: Zu sehen war ein Hof ausgestattet mit Sitzmöbeln und einem Fernseher, einem Essbereich mit Esstisch. Darüber hing ein sehr pompöser Kronenleuchter. Ich war total begeistert. Es leuchtete alles so schön. Die Brüder, Gunther, Gernot und Giselher, die über das Burgunderland herrschen, sitzen wortwörtlich vor der Glotze. So stelle ich mir eine moderne Inszenierung vor. Die altbekannte Sage beginnt mit Siegfrieds glorreichem Sieg über den Drachen, der den Nibelungenhort bewacht. Nachdem Siegfried den Drachen erlegt hat, badet er in dessen Blut, welches ihn zu einem unbesiegbaren Wesen machen soll. Seinen ganzen Körper bedeckt er mit diesem Blut, bis auf eine Stelle. Die einzige Stelle auf die das einsame Lindenblatt fällt und ihn verwundbar macht befindet sich ganz genau zwischen den Schulterblättern. Sein Ruhm ist im ganzen Land verbreitet und genauso die Schönheit von Kriemhild, die Schwester der Brüder im Burgunderland. Diese wird von vielen Männern besucht, jedoch interessiert sie sich für keinen. Als Sigfried das hört macht er sich auf den Weg zu ihr. Am Burgunder Hof angekommen, tritt er durch die Tür ein wie in einer kitschigen Zeitlupenszenen, um ihn sprüht es vor Blütenblätter ähnlichem Konfetti und ein Lichtstrahl erhellt seinen Glanz, wie gesagt kaum angekommen zieht er mit den Burgundern in den Krieg gegen die Sachsen und Dänen und entscheidet den Krieg zugunsten der Burgunder. Als er wieder an den Hof zurückkehrt, lernt er die schöne Kriemhild endlich kennen und beide verlieben sich. So hält er um ihre Hand an. Jedoch will ihr Bruder, König Gunther um die ungezähmte Brunhild, Königin Islands werben. Diese dominante Dame schließt nur mit demjenigen den Bund der Ehe, der es schafft sie im Streit zu besiegen. Somit begleitet Siegfried Gunther auf diesem Weg und streitet mit ihm unter seiner Tarnkappe (die ihn unsichtbar macht). Schließlich kehren beide mit Brunhild an den Hof zurück und es gibt eine Doppelhochzeit. Jedoch verweigert Brunhild ihrem Gatten den Beischlaf. Erneut bittet Gunther Siegfried um einen Gefallen. Siegfried soll an seiner Stelle Brunhilds Widerstand im Dunkeln brechen. Danach ist Brunhild auch ihrem Gatten gehorsam. Kriemhild und Siegfried kehren nach Xanten zurück; dort bekommt sie einen Sohn. Brunhild bringt ihren Sohn am Hof Worms zur Welt. Nach 10 Jahren werden Siegfried und Kriemhild zum Hof nach Worms eingeladen. In einem Streit zwischen Kriemhild und Brunhild darüber, welcher Gatte ehrenhafter sei, verrät Brunhild, dass Sigfried zweimal über sie siegte. Einmal im Zweikampf in Island das andere Mal im Bett. Brunhild ist gedemütigt und kann nur durch Siegfrieds Blut rein gewaschen werden. Hagen, Gunthers rechte Hand, bietet sich freiwillig als Brunhilds Rächer an und überzeugt die restlichen am Hofe davon, dass Siegfrieds Tod notwendig ist. Sie täuschen einen Krieg vor. Kriemhild, welche Angst um das Leben ihres Gatten hat, bittet Hagen, der ihr sehr nahe steht, darum Sigfried zu beschützen und ganz besonders auf die eine angreifbare Stelle Acht zugeben. In dieser Naivität verrät sie ihm die einzige Stelle an der ihr Gatte verwundbar ist. Mit diesem Hinterhalt nimmt Hagen Sigfried das Leben.

Das war der erste Teil
und plötzlich tritt der Regisseur auf die Bühne. An dieser Stelle gab es einen Bruch und der Regisseur zeigte alte schwarz/weiß Musikvideos aus der Kriegszeit, die von Stolz und Ehre protzten. Plötzlich kamen geschockte und auch genervte Bemerkungen aus dem Publikum insbesondere von den älteren Anwesenden, bis diese dann schließlich aufstanden und den Vorführraum verließen. War das Teil der Inszenierung oder wirklich nur ein Zufall? Als wir den Regisseur in der Pause antrafen, hielten wir ihn fest und stellten ihm Fragen die uns beschäftigten. Er beantwortete sie sehr freundlich und geduldig und war selbst überrascht über die Reaktion dieser Zuschauer. Schließlich ließen wir ihn gehen, damit er vor Beginn des letzten Teils noch eine Zigarette rauchen konnte.

Im Gegenteil zu dem ersten Bühnenbild wurde das des letzten Teils sehr puristisch gehalten. Es handelte sich um Kriemhilds Rache. Sie heiratet Etzel, den König der Hunnen, um noch mächtiger zu werden und sich an den Mördern ihres verstorbenen Gatten zu rächen. Kriemhild lädt unter dem Vorwand sie habe ihr Brüder vermisst, diese ins Hunnenland ein. Aus der einst liebevollen Kriemhild ist nur eine kaltherzige Königin geworden. So begrüßt sie auch ihre Brüder. Sie fordert die Auslieferung von Hagen, weil sie sich nun an ihm rächen möchte, und will sogar ihren Brüdern verzeihen, doch diese verraten Hagen nicht. Wer das Ende der Nibelungen kennt, weiß wie es ausgeht. Und wer es nicht weiß, der soll sich die Inszenierung anschauen und sich von dem charmant witzigen Sigfried bezaubern lassen. Mein Herz hat er bereits mit seiner verrückten Art und Weise erobert.

Ich persönlich war sehr positiv beindruckt von dieser Neuinszenierung, sie eröffnet dem Zuschauer ganz andere Blickwinkel. Wer sich gerne von der alten Sage loslösen möchte, sollte sich diese Version angucken.


Yonca Yelke


10.12.2010

Gemeinnütziges Bildungsjahr 2011/12 beim Deutsch-Türkischen Forum Stuttgart

In Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Stuttgart vergibt das Deutsch-Türkische Forum Stuttgart (DTF) eine FSJ-Stelle vom 1. September 2011 bis 31. August 2012 im Rahmen des Jugendfreiwilligendienstes Gemeinnütziges Bildungsjahr (GBJ).

Der/Die GBJ'ler/in unterstützt das Team unserer Geschäftsstelle in der Nadlerstraße bei der Vorbereitung und Durchführung verschiedener Veranstaltungen, in der Betreuung unserer Bildungsprogramme, in der Öffentlichkeitsarbeit sowie in der Büroorganisation. Voraussetzungen sind das Abitur, sehr gute Deutsch- und möglichst auch Türkischkenntnisse in Wort und Schrift, Interesse an interkulturellen Themen und ein Organisationstalent.

Bewerbungen sind ab sofort bis spätestens 7. Februar 2011 möglich!

Weitere Informationen zu den Leistungen und zum Bewerbungsverfahren unter http://www.dtf-stuttgart.de/de/verein/gbj.html

05.12.2010

Mario Levi und die jüdische Tradition Istanbuls bei LITERATÜR 2010

Das Deutsch-Türkische Forum Stuttgart und das Literaturhaus Stuttgart widmen sich in ihrer Reihe LITERATÜR in diesem Jahr der Europäischen Kulturhauptstadt 2010. Der Istanbuler Autor Mario Levi ("Istanbul war ein Märchen" / "İstanbul Bir Masaldı") liest und erzählt am Freitag, den 17. Dezember 2010 um 20 Uhr im Gespräch mit dem Journalisten Manfred Heinfeldner über seine Heimatstadt und die jahrhundertealte jüdische Tradition in der Bosporusmetropole. Die Übersetzung und deutsche Lesung übernimmt Dr. Şebnem Bahadır.

Die deutsch-türkische Literaturnacht wird musikalisch umrahmt vom Asamblea Mediterranea, das die uralten Melodien der Sepharden, der spanischen Juden, wiederbelebt. Die Musikerinnen und Musiker komponieren ihre Musik aus über Generationen überlieferten Melodien und Texten der Juden in Spanien, Nordafrika, in der Türkei und Griechenland.

Weitere Informationen www.dtf-stuttgart.de, Online-Kartenvorverkauf unter www.reservix.de

03.12.2010

Nil Konzert heute Abend fällt aus!

Der Veranstalter des Konzerts - SANATOLIA Events - hat dem DTF heute (03.12.2010) morgen mitgeteilt, dass das Konzert von NIL am heutigen Freitag im LKA Longhorn aus technischen Gründen abgesagt wurde. Im Vorverkauf gekaufte Tickets können an der jeweiligen Vorverkaufsstelle zurückgegeben werden.

Wir bedauern die kurzfristige Absage, die jedoch nicht in unserer Verantwortung liegt. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an den Veranstalter SANATOLIA Events: Tel. 0177/2781620, E-Mail info@sanatolia.de

30.11.2010

Jetzt noch Karten sichern für das NIL-Konzert am Freitag

Nil Karaibrahimgil - oder kurz Nil - kommt am Freitag, den 3. Dezember 2010 erstmals für ein Live-Konzert nach Stuttgart. SANATOLIA präsentiert die türkische Popsängerin im LKA Longhorn (Heiligenwiesen 6, Stuttgart-Wangen), Einlass 21 Uhr.

Tickets im Vorverkauf kosten 21 EUR und sind noch bis Freitag in der DTF-Geschäftsstelle in der Nadlerstraße 4, Raum 109 (Mo-Fr 10-12 Uhr und 13-18 Uhr) sowie im Übersetzungsbüro Dilmen (Kernerplatz 5) und bei BAB TOUR Reisebüro (Tübinger Str. 20) erhältlich. Außerdem online unter http://www.eventim.de/nil-karaibrahimgil-live-on-stage-tickets-stuttgart.html

29.11.2010

Filmschau Baden-Württemberg zeigt Heimatfilme interkulturell

Vom 1. bis 5. Dezember 2010 findet die Filmschau Baden-Württemberg in Stuttgart statt. Der Jahresrückblick über das Filmschaffen in Baden-Württemberg zeigt Spiel-, Kurz-, Dokumentar- und Animationsfilme mit einem Bezug zum Bundesland. Weitere Informationen zur Filmschau Baden-Württemberg gibt es unter http://www.filmschaubw.de. In mehreren Filmen setzen sich die Filmemacher auch mit den Themen Integration, Migration und Multikulti auseinander.

Transnationalmannschaft
Der dokumentarische Heimatfilm beobachtet sieben Protagonisten in einem multi-ethnischen Mannheimer Stadtviertel während der Fußballweltmeisterschaft 2010. Der Deutsche Fußballbund und die Dietmar Hopp Stiftung unterstützten die Produktion, die in die Mannheimer Viertel Jungbusch und Filsbach führt. Der multikulturelle Hintergrund der deutschen Nationalelf dient als Aufhänger, um die Lebenswelt dieser Stadtteile näher zu beleuchten. Die sieben Protagonisten repräsentieren einen Querschnitt der Bewohner- und Arbeiterschaft des Viertels. Über sie und ihren Alltag wird die Stimmung vor, während und nach den Spielen der deutschen Fußballnationalmannschaft dokumentiert. Identitäten und Solidaritäten werden aufgedeckt. Die Einblicke in die Biografien, die Arbeitswelt sowie in Diskussionen über Heimat, Nation und Zuhause lassen den Zuschauer auf Deutschland, Mannheim und den Jungbusch durch die Brille der Protagonisten schauen. Der Titel "Transnationalmannschaft" spielt auf Teams wie die deutsche Nationalmannschaft an. In solchen Teams mit vielfältigen nationalen Hintergründen sind die Wurzeln einzelner Mitglieder zusammengewachsen. Die "transnationalen Teams" stellen im Alltag der Deutschen den Normalfall dar. Wir finden sie auf Polizeirevieren, in Anwaltskanzleien oder in Fußballmannschaften wie der des DJK Jungbusch. Die Nationalelf zeigte die gelungene Integration von Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen zu einem Team. Die jungen Fußballer aus Deutschland begeisterten mit ihren Spielen in Südafrika die ganze Welt.
http://www.filmschaubw.de/filmprogramm/programm/donnerstag-2-dezember-2010/transnationalmannschaft.html

Gurbet
Der 23-jährige Deutschtürke Metin wird nach zahlreichen Straftaten in die Türkei abgeschoben. In der ihm fremd gewordenen Heimat ist er hin- und hergerissen zwischen dem bescheidenen Fischerleben seines Onkels Nihat und dem zwielichtigen Nachtleben Instanbuls. Als er den Zuhälter Müslüm kennenlernt, droht Metin in einen gefährlichen Strudel aus Kriminalität und Doppelmoral zu geraten. Durch die Begegnung mit der Prostituierten Irina wird er von Metin auf die Probe gestellt.
http://www.filmschaubw.de/filmprogramm/programm/freitag-3-dezember-2010/gurbet.html

Wir sitzen im Süden
Sie melden sich mit Ralf Becker und Ilona Manzke. Sie sind freundlich, geduldig und kompetent. "Wir sitzen im Süden" lautet die Antwort auf gelegentliche Fragen der Kunden nach dem Standort der Firma. Die Callcenteragenten, die fränkisch, badenserisch oder auch hochdeutsch sprechen, sitzen tatsächlich im Süden – in klimatisierten Grossraumbüros mitten in Istanbul. Deutsche Firmen von Lufthansa bis Neckermann finden hier für wenig Lohn qualifizierte Arbeitskräfte. Was Bülent (30), Murat (39), Fatoş (43) und Çiğdem (33) miteinander verbindet, ist ihre Kindheit und Jugend in Deutschland. Für ein Leben in Istanbul haben sie sich nicht selbst entschieden. Nur Çiğdem, die junge Managerin mit deutschem Pass, hat sich Istanbul als Wahlheimat ausgesucht. Bülent wurde vor fünf Jahren abgeschoben. Fatoş und Murat wurden gegen ihren Willen von den Eltern in die Türkei geschickt. Selbst nach Jahrzehnten im Herkunftsland ihrer Eltern sind sie nie wirklich angekommen. Sie haben sich in einem Ersatzdeutschland eingerichtet. Mehr als 20 Jahre später ist es ungewiss, ob es eine Möglichkeit für sie gibt, nach Deutschland zurückzukehren. "Während meiner wochenlangen Recherchen in den Callcentern lernte ich Menschen kennen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen in der Türkei leben – aber oft nicht freiwillig. Die Biografien von Bülent, Fatoş und Murat stehen im krassen Gegensatz zur Globalisierung und der vermeintlich grenzenlosen Bewegungsfreiheit", gibt Regisseurin Martina Priessner zu bedenken.
http://www.filmschaubw.de/filmprogramm/programm/freitag-3-dezember-2010/wir-sitzen-im-sueden.html

Rot Gold Schwarz
Drei Menschen unterschiedlicher Herkunft bemühen sich in einer Gesellschaft zu bestehen, die keinen festen Platz für sie vorgesehen hat. Sie suchen Zugehörigkeit und Stabilität und stoßen dabei an die Grenzen von Moral und Würde. In der Abschiebehaft begegnen sie sich. An seinem ersten Arbeitstag als Sicherheitsfachmann wird Hanno vor die Wahl gestellt, zu funktionieren oder zu stagnieren: Er soll einen randalierenden Häftling zur Räson zwingen. Schafft er es nicht, führt sein Weg zurück in die Arbeitslosigkeit. Sami, ein junger Mann mit türkischen Wurzeln, wehrt sich heftig gegen seine Abschiebung in ein ihm fremdes Land. Stille Zeugin des Konfliktes wird Arta, die albanische Reinigungskraft der Haftanstalt, die unfreiwillig zwischen die Fronten gerät. "Rot Gold Schwarz" handelt vom Funktionieren und Scheitern des Einzelnen innerhalb unseres Gesellschaftsystems. Was sind die Folgen des eigenen bewussten oder unbewussten Handelns? Welche Vor- und Nachteile entstehen für mich und für andere? Welche Verantwortung trägt jeder von uns?
http://www.filmschaubw.de/filmprogramm/programm/donnerstag-2-dezember-2010/rot-gold-schwarz.html

Alan - Sohn von Nawal
"Alan - Sohn von Nawal" ist ein junger Iraker, der mit seinen Eltern vor dem Krieg aus der kurdischen Heimat floh. Tagsüber studiert Alan zum Wohlgefallen seiner Eltern Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität. Abends trainiert er leidenschaftlich für seinen Traum: Alan will Champion im Free-Fighting werden. Obwohl die Eltern Akademiker sind - der Vater Arzt, die Mutter Lehrerin für arabische Sprache und Mathematik – fanden sie in Deutschland keinen Anschluss an die Gesellschaft und integrierten sich nicht. Viele Versuche, in Deutschland Arbeit in ihrem gelernten Beruf zu finden, schlugen fehl. Somit entschlossen sich die Eltern wieder zurück in den Irak zu gehen, um dort zu leben. Ihr Sohn Alan ist hin und her gerissen zwischen diesen beiden Welten. Seine Eltern verlangen ihm viel ab in Bezug auf seine akademische Laufbahn. Alan aber verfolgt weiterhin sein Ziel: er will kämpfen, er will Champion im Free-Fighting werden. In dieser Disziplin, so scheint es, ist alles erlaubt. Deshalb gilt sie als härteste Kampfsportart der Welt. Beinahe jedes Wochenende stellt sich Alan seiner Angst und steigt in den Kampf-Käfig. Der Film portraitiert einen jungen Menschen, der als Kind den Krieg erlebt hat und sich als junger Mann wehrt. Nicht politisch, ohne bewusste Rachegedanken – dafür aber im Käfig: Mann gegen Mann.
http://www.filmschaubw.de/filmprogramm/programm/donnerstag-2-dezember-2010/alan-sohn-von-nawal.html

Das Rauschen des Meeres
In einem Abschiebegefängnis sitzt seit Tagen ein afrikanischer Flüchtling ohne Papiere und ohne bekannte Identität. Er schweigt und verweigert das Essen. Als der Gefängniswärter, der den suizidgefährdeten Afrikaner bewacht, ein verstecktes Foto eines kleinen Mädchens entdeckt, wird ihm klar, dass es sich um keinen gewöhnlichen Abschiebehäftling handelt. In der tristen Einsamkeit der Zelle entsteht allmählich eine freundschaftliche Annäherung zwischen den beiden Männern. Der Wärter ist der einzige, dem sich der Gefangene allmählich öffnet und dem er den Grund seiner illegalen Einreise nach Deutschland offenbart. Beide verbindet - trotz ihrer verschiedenen Welten - ein ähnliches Schicksal: Der Verlust eines geliebten Menschen. Entschlossen und bereit seinen Job zu riskieren, versucht der Wärter dem Gefangenen zu helfen, um ein Wiedersehen mit dem Mädchen auf dem Foto zu ermöglichen. Doch die Zeit ist knapp und die Abschiebemaschinerie bereits in vollem Gange.
http://www.filmschaubw.de/filmprogramm/programm/samstag-4-dezember-2010/das-rauschen-des-meeres.html

Schachmatt oder Hackfleisch
Irgendwo in Europa: Zwei Filmemacher, zwei Ansichten und viele Wahrheiten. Ein kurzer Einblick in das Leben von Asylbewerbern im Land der Freiheit und Gleichheit, wo nicht jeder frei und gleich sein kann. Ein Ort, wo Grenzen entstehen und Grenzen verschwinden – je nach Blickwinkel. Ein Film über Mauern, der an seine eigenen Grenzen stößt. Denn beim Versuch der filmischen Darstellung dieser Realität prallen zwei Ansichten aufeinander: Die des Gutmenschen und die des Opportunisten – zwei Filmemacher mit konträren Haltungen, die versuchen, eine Realität abzubilden und dabei scheitern. Aus dem Versuch der Rekonstruktion der Wirklichkeit wird eine filmische Konstruktion, das Individuum vor der Kamera wird zum Objekt – passend geformt. Über die Wahrheit kann der Zuschauer am Ende selbst entscheiden. Was bleibt, ist die Frage des Vertrauens in das dokumentarische Bild – eine kritische Betrachtung des dokumentarischen Prozesses.
http://www.filmschaubw.de/filmprogramm/programm/donnerstag-2-dezember-2010/schachmatt-oder-hackfleisch.html

25.11.2010

Typisierungsaktion für Vildan am 5. Dezember in Sindelfingen

Seit mehr als vier Jahren leidet die achtjährige Vildan aus Weil im Schönbuch an einer lebensbedrohlichen Erkrankung des blutbildenden Systems. Die meiste Zeit ihres Lebens muss Vildan deshalb im Krankenhaus verbringen. Die Schule kann sie nicht mehr besuchen. Um das Leben des kleinen Mädchens zu retten, engagieren sich betroffene Eltern, die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS), die evangelische Goldberggemeinde und der Christlich-Islamische Dialog für eine Typisierungsaktion in Sindelfingen. So soll ein passender Stammzellspender gefunden werden. Die Typisierungsaktion ist am Sonntag, 5. Dezember, zwischen 11.30 und 17 Uhr im Gemeindehaus der evangelischen Goldberggemeinde (Goldbergstraße 31) in Sindelfingen. Mitmachen können gesunde Menschen zwischen 18 und 55 Jahren.

Allgemeine Informationen zur Knochenmarkspende unter www.dkms.de

23.11.2010

Partizipation und Pluralismus - Wege erfolgreicher Integration

Partizipation und Pluralismus - Wege erfolgreicher Integration
Samstag, 4. Dezember 2010, 15.00-17.00 Uhr
Alte Kanzlei, Saal Merlot (Schillerplatz 5A, 70173 Stuttgart)

Das Buch "Deutschland schafft sich ab" von Thilo Sarazzin hat eine neue Debatte um die Integration von "Ausländern" ausgelöst, die teilweise stark populistische Züge angenommen hat. Die verallgemeinerten Vorwürfe der Bildungsresistenz und des Sozialschmarotzertums treffen nur auf wenige zu. Denn die Gesamtsituation sieht anders aus: In Deutschland leben heute fast 16 Millionen Zuwanderer und Menschen mit Migrationshintergrund, viele bereits in der dritten oder vierten Generation. Sie führen ca. 600.000 Betriebe in Deutschland und beschäftigen etwa zweieinhalb Millionen Menschen. Es gibt also viele erfolgreiche Integrationsgeschichten. Aber es gibt auch Integrationsprobleme, vor denen die Gesellschaft die Augen nicht verschließen darf.

In der Vortrags- und Diskussionsveranstaltung soll nach den Hintergründen und Rahmenbedingungen erfolgreicher Integration gefragt werden, da diese Beispiele zeigen, wie Integrationsprobleme angegangen werden können und was alle Beteiligten und die Politik hierzu leisten können.

Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Programm und Anmeldung unter http://www.la.fnst-freiheit.org/uploads/472/856/101204_RMS_Partizipation_und_Pluralismus_S_mit.pdf

Veranstalter:
Friedrich-Naumann-Stiftung/Reinhold-Maier-Stiftung Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Türkischen Forum Stuttgart

17.11.2010

Landeszentrale für politische Bildung startet Modellprojekt zur Prävention von Islamismus

Welche Rolle spielt der Islam im Leben von muslimischen Jugendlichen? Wie lassen sich religiöse Überzeugungen von islamistischen Positionen unterscheiden? Wie kann man demokratiefeindlichen Einstellungen bei jungen Musliminnen und Muslimen entgegenwirken? In einem bundesweit bisher einzigartigen Modellprojekt zur Prävention von islamistischem Extremismus können sich Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Baden-Württemberg ab sofort mit diesen Fragen auseinandersetzen. Landesweit bietet das "Team meX. Mit Zivilcourage gegen islamistischen Extremismus" Fortbildungen und Fachvorträge, um in der Jugend- und Bildungsarbeit Tätige für das Themenfeld "Islamistischer Extremismus" zu sensibilisieren und eine Diskussion über Handlungsmöglichkeiten im praktischen Umgang mit dem Phänomen zu ermöglichen. Das Projekt wird von der Landeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit dem Landesamt für Verfassungsschutz durchgeführt und von der Baden-Württemberg Stiftung finanziert.

Mit einem Angebot zur Prävention von islamistischem Extremismus betreten die beteiligten Institutionen Neuland. Weder auf Bundes- noch auf Landesebene besteht ein vergleichbares Programm. "Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner und dank der Förderung durch die Baden-Württemberg Stiftung leistet die Landeszentrale beim Thema Islamismusprävention Pionierarbeit", erklärt Karl-Ulrich Templ, stellvertretender Direktor der Landeszentrale für politische Bildung. "Aus unserer täglichen Arbeit wissen wir, welche Anziehungskraft islamistische Propaganda gerade auf junge Menschen ausüben kann und welche Wertekonflikte dadurch ausgelöst werden. Dieses Erfahrungswissen bringen wir in das Projekt und damit in die praktische Arbeit mit Jugendlichen ein", sagt die Präsidentin des Landesamtes für Verfassungsschutz, Beate Bube, über die Bedeutung von Präventionsangeboten in diesem Bereich. "Die Baden-Württemberg Stiftung versteht sich als Zukunftswerkstatt des Landes. Die Vermittlung von Wissen und Werten ist uns ein großes Anliegen. Über Präventionsprojekte wollen wir negativen Entwicklungen gerade bei jungen Menschen frühzeitig begegnen", erläutert Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung.

Der Fokus des neuen Präventionsprojektes liegt weniger auf der Vermittlung von Faktenwissen über islamistische Prediger oder Gruppierungen. Es geht vielmehr darum, Lehrkräften und Mitarbeitenden in Jugendeinrichtungen einen Einblick in die Lebenswelten muslimischer Jugendlicher zu geben und sie für Einfallstore islamistischer Ideologien zu sensibilisieren. Ein wichtiges Anliegen des Projektes ist die Vorstellung verschiedener muslimisch-jugendkultureller Szenen in Deutschland anhand von Musikbeispielen und Videoclips. "Mit islamistischem Extremismus hat das zunächst nichts zu tun. Es soll den meist nicht-muslimischen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zeigen, wie vielfältig die Lebensstile und Glaubensformen junger Musliminnen und Muslime in Deutschland sind", erklärt Regina Bossert, Mitarbeiterin der Landeszentrale und Leiterin des Projektes. In Abgrenzung zur Vielfalt innerhalb der muslimischen Jugendkulturen werden islamistische Positionen und Propaganda vorgestellt und diskutiert. So erhalten in der Jugendarbeit Tätige ein Gespür für die Unterscheidung von religiösen Überzeugungen und demokratiegefährdenden, islamistischen Einstellungen. Das ist die zentrale Voraussetzung dafür, im Dialog mit jungen Musliminnen und Muslimen radikalen und extremistischen Einstellungen begegnen und vorbeugen zu können – ohne ihre Religion in Frage zu stellen.

Die Fortbildungen und Fachvorträge zur Prävention von islamischem Extremismus, die im Rahmen des Modellprojektes angeboten werden, können ab sofort bei der Landeszentrale für politische Bildung gebucht werden. Sie werden auf Anfrage kostenfrei und vor Ort in Schulen, Einrichtungen der offenen und verbandlichen Jugendarbeit, in Kommunen und bei Vereinen in ganz Baden-Württemberg durchgeführt. Angesprochen sind alle Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die sich mit dem Thema "Islamistischer Extremismus" auseinandersetzen und ihr Fach- und Praxiswissen vertiefen möchten. Durchgeführt werden die Veranstaltungen vom "Team meX", einem Netzwerk von vierzehn freien Mitarbeitenden der Landeszentrale. Alle Teamerinnen und Teamer bringen praktische Erfahrungen aus dem Bereich der Jugend- und Bildungsarbeit mit und sind fachlich und methodisch speziell für die Durchführung der Projektangebote qualifiziert worden.

Weitere Informationen unter http://www.lpb-bw.de/ und http://www.team-mex.de/

Tagung „Europas Zukunft liegt in der Vielfalt“ am 23. November

Das Europa Zentrum Baden-Württemberg veranstaltet am 23. November 2010 von 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr in Kooperation mit der Integrationsabteilung der Landeshauptstadt Stuttgart und des Europe Direct Informationszentrums die Tagung „Europas Zukunft liegt in der Vielfalt“ im Großen Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses. Im Mittelpunkt der Tagung stehen die Potenziale von Migranten für die Weiterentwicklung der europäischen Gesellschaft.
Weitere Informationen zum Programm unter http://europa-zentrum.de/images/Europas%20Zukunft%202010%20GPR%2003-11-10.pdf

16.11.2010

50 Jahre Anwerbeabkommen mit Griechenland und Spanien - 50 Jahre Stuttgarter Stadtgeschichte

Der Planungsstab Stadtmuseum zeigt vom 16. November bis zum 28. Dezember im dritten Obergeschoss des Stuttgarter Rathauses die Ausstellung "Liebe auf den zweiten Blick".

Als am 29. und 30. März 1960 die beiden Anwerbeabkommen mit Griechenland und Spanien unterschrieben wurden, war vermutlich niemandem klar, wie sehr diese Verträge die Stadt und die Gesellschaft verändern würden. Heute, 50 Jahre danach, nimmt man diese Veränderungen kaum mehr wahr, sie sind Alltag geworden. Für die Menschen, die aus Griechenland oder Spanien nach Stuttgart kamen, war Stuttgart oft eine Liebe auf den zweiten Blick - das wurde in den vielen Interviews deutlich, die zur Vorbereitung der Ausstellung geführt wurden. Migrationsgeschichte ist Stadtgeschichte. Wer das heutige Stuttgart verstehen will, muss die Geschichte aller Menschen erzählen, die in dieser Stadt leben.

Es sind Geschichten vom Abschied, Stadtgeschichten, die in Petrota oder Cadiz beginnen. Es sind Geschichten vom Aufbruch und Ankommen, von Arbeit, Liebe, Fehlschlägen und Erfolgen. Unter dem Titel "Liebe auf den zweiten Blick" präsentiert die Ausstellung 50 Jahre Stadtgeschichte unter Perspektiven, die einen zweiten Blick wert sind: Was wurde aus den Spaniern und Griechen, die nach Stuttgart kamen? Wurden sie zu Stuttgartern? Und wie griechisch und spanisch wurde Stuttgart? Hinter den bekannten Bildern der "Gastarbeiter" zeigt die Ausstellung, wie sich die Bevölkerung Stuttgarts in kürzester Zeit grundlegend veränderte.

Die Sonderausstellung macht einen wichtigen Arbeitsbereich des künftigen Stadtmuseums im Wilhelmspalais sichtbar: Die Migrationsgeschichte Stuttgarts ist ein integraler und selbstverständlicher Aspekt der Stadtgeschichte. Um die Geschichten der Migranten für die Zukunft zu sichern und sie dauerhaft in die Stadtgeschichte einzuschreiben, legt das Stadtmuseum einen eigenen Sammlungsbereich zur Migrationsgeschichte an.

Führungen durch die Ausstellung können gebucht werden unter Telefon 216-6191 oder E-Mail poststelle.stadtmuseum@stuttgart.de.

09.11.2010

NIL kommt am 3. Dezember ins LKA Longhorn

Nil Karaibrahimgil - oder kurz Nil - kommt am Freitag, den 3. Dezember 2010 erstmals für ein Live-Konzert nach Stuttgart. SANATOLIA präsentiert die türkische Popsängerin im LKA Longhorn (Heiligenwiesen 6, Stuttgart-Wangen), Einlass 21 Uhr. Tickets im Vorverkauf kosten 21 EUR und sind ab 15. November in der DTF-Geschäftsstelle in der Nadlerstraße 4, Raum 109 (Mo-Fr 10-12 Uhr und 13-18 Uhr) sowie im Übersetzungsbüro Dilmen (Kernerplatz 5) und bei BAB TOUR Reisebüro (Tübinger Str. 20) erhältlich.

Mit ihrem Debütalbum "Nil Dünyasi" hat die 26-jährige Sängerin frischen Wind in die türkische Popszene gebracht. Ihre intelligente Verbindung aus Drum'n'Bass mit orientalischen Motiven, vor allem aber ihre unverblümten, frechen und ironischen Texte lassen sie aus der Masse der türkischen Popstars heraus stechen. 2002 brachte Nil ihr Debütalbum "Nil Dünyasi" auf den Markt. Nil fällt darin durch ihre unkonventionelle Intonation des Türkischen und durch wortspielreiche Texte auf. Nach "Nil FM" (2004) und "Tek Taşımı Kendim Aldım" (2006) erschien 2009 ihr viertes Album "Nil Kıyısında".

05.11.2010

Informationsveranstaltung zur Einbürgerung am 19. November 2010

Mit einer Informationsveranstaltung zu den Modalitäten zum Einbürgerungsverfahren will die Stadt Stuttgart im Rahmen der Einbürgerungskampagne: "PASS Auf, lass Dich einbürgern!" ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger motivieren den deutschen PASS zu beantragen. Die Veranstaltung findet am Freitag, den 19. November 2010, um 18:00 Uhr im Stuttgarter Rathaus statt.
  • Was sind die Voraussetzungen bzw. wer kann einen Antrag auf Einbürgerung stellen?
  • Welche Dokumente / Unterlagen sind notwendig?
  • In welchen Fällen ist eine doppelte Staatsbürgerschaft möglich?
  • Welche Rechte bzw. Vorteile hat man als deutscher Staatsbürger?
  • Wie funktionieren Einbürgerungstests?
  • Welche Deutschkenntnisse sind erforderlich?
Weitere Informationen zur Einbürgerung und zu der Informationsveranstaltung sind auf der Internetseite der Stadt Stuttgart unter http://www.stuttgart.de/einbuergerung abrufbar.

03.11.2010

Themenabend "Integration" im Merlin

Der Turkish Business Club Stuttgart, die Stuttgart Connection, das Kulturzentrum Merlin und der Stadtjugendring Stuttgart veranstalten am Mittwoch, den 17. November 2010 um 20:00 Uhr den Themenabend "Integration", in dem Integrationsängste und Ängste vor Parallelgesellschaften behandelt werden sollen. Auf dem Podium im Kulturzentrum Merlin (Augustenstraße 72, 70178 Stuttgart) sitzen die Landtagsabgeordneten Andrea Krueger (CDU) und Dr. Nils Schmid (SPD) sowie die Journalistin Sibylle Thelen, der DTF-Geschäftsführer Kerim Arpad, der Stuttgarter Integrationsbeauftragte Gari Pavkovic und die Rechtsanwältin Hülya Özen. Moderiert wird die Runde von Alper Oral vom Turkish Business Club.

Seit Thilo Sarrazins Buch "Deutschland schafft sich ab" und seinen zahlreichen TV-Auftritten ist eine Diskussion über Integration von Migranten wie ein Flächenbrand entstanden. So sehr man auch Sarrazins Thesen zustimmen oder nicht zustimmen mag, ist das Thema Integration und Zuwanderung sehr wichtig. Umfrageergebnisse zeigen breite Zustimmung für Sarrazin. Jedoch zeigt dies auch, dass eine große Angst und Misstrauen gegenüber Migranten vorherrscht. Mit der Veranstaltung möchten die Veranstalter eine hilfreiche und konstruktive Diskussion für eine gemeinsame Zukunft von Migranten und Deutschen eröffnen.

02.11.2010

Einführungswochenende für die Ağabey-Ablas 2010 - Rückblick einer Teilnehmerin



Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem einzigen Schritt. (Lao-tse)

Unsere Reise beginnt mit einem "Ja" von unserer Projektleitung Derya Abla oder dem Verschicken einer Bestätigungsmail an Ruhsar Abla. Pragmatisch? Mag sein. Aber im modernen ultraschnellen Medienzeitalter durchaus erfolgsträchtig. 58 Ağabeys und Ablas kamen zum Einführungswochenende des Programms, das vom 8. bis 10. Oktober in Bad Liebenzell realisiert wurde.

Die Vorfreude war groß auf dieses Wochenende, sogar im Facebook wurden Stimmen laut bzw. Buchstaben verlängert wie: "Bahaaaar, kommst du zum DTF-WEEEEEE?" Wer wird da sein? Werde ich ein schönes Zimmer haben - wenn ja wo mit wem und natürlich: Reichen vier Paar Schuhe oder kann man in Bad Liebenzell (einem 9000 Seelen Dörfchen) gut weggehen?

Dank einigem Managementgeschick von Derya Abla, Superpraktikantin Esra und Koordinatorin Ruhsar Abla waren wir mit Gepäck dann alle sicher im Bus verstaut und los gings zur 50 km weit entfernten Burg Liebenzell. Nach einigen angeregten Gesprächen mit dem Busfahrer, der sich als glühender Fan von FC Zagreb outete und seinen Schimpftiraden auf den "bleeeden Verkehr" kehrte doch wieder etwas Ruhe in den Bus ein; also zumindest dort wo ICH saß.

Auf der Burg Liebenzell erwartete uns nach unserer Ankunft eine Überraschung: Die Zimmernachbarn wurden bereits VOR der Reise per Losverfahren festgelegt. Das war ein geschickter Schachzug wenn man bedenkt, dass man trotz Kommunikationstalent aller Projektteilnehmer gern bei den bekannten Mit-Ağabeys oder Ablas bleibt. So war ein "Beschnuppern" von alten Projekthasen und neuen Projekthäschen (entschuldigt bitte neue Ağabey’s) besser möglich. Viele wussten ja anfangs nicht mal wie die "Anderen" - die jetzt ihre Zimmernachbarn waren – hießen, geschweige denn ob man jetzt ein Gemeinschaftsklo oder ein eignes haben würde.

Gleich nachdem die Zimmer bezogen waren – ich hatte ein Badezimmer! – ging es auch schon zum Abendbrot. Schon fingen ein paar türkische Mägen und ihre Besitzer das Rebellieren an. Waren wir Türken doch an ein deftiges Abendessen gewohnt... wo war das Fleisch und das "Biber"?
Schließlich kamen wir endlich zum fachlichen Teil des Wochenendes: "Begabung & Engagement" im Stipendien- und Mentorenprogramm Ağabey-Abla. In Kleingruppen eingeteilt hatten wir die Möglichkeit uns kennen zu lernen, mit einem für die Mehrheit recht befriedigenden Ergebnis. Als die Veranstaltung drohte sich mit der Übertragung vom Fußballspiel Deutschland gegen Türkei zu überschneiden, wurde sie gnädigerweise etwas verkürzt. Schließlich wird das Betriebsklima beim DTF zu Recht großgeschrieben. Allerdings stellte sich heraus, dass dieses Spiel fast schon ein Eigentor war, wenn man bedenkt, dass der türkische Fußballer Özil gegen die Türkei ein Tor schoss.

Im Übrigen beschlossen viele nach einigen Toren lieber den Raum des tragischen Public Viewings zu verlassen, da die Nerven bei dem desaströsen Spiel etwas blank lagen.
Draußen kam in der ersten Nacht zur Ablenkung das Thema Burggeist auf. Bei der Ankunft wurden wir informiert, dass es in einem bestimmten Zimmer spucken sollte. Der Geist wäre aber nur an Mädchen interessiert. Wie praktisch, dass die Männer fein raus waren und beschlossen die Ablas doch mit "Cin , cin, cin!"-Parolen (Cin bedeutet Dämon/Geist) nachts noch aufzuschrecken. Zugegebenermaßen war es in den drei Tagen auch schwierig nachts immer allein vom Haupthaus durch verschlungene, knirschende Gänge ins Zimmer zu schleichen. Als würde schleichen bei Spuk helfen, aber schaden kanns ja nicht.

Von recht energischem Küchenpersonal und der düsteren Legende des Burggeistes abgesehen konnte das schöne Wochenende an dem besonders gegen Ende auch das Wetter mitspielte nichts trüben. Zudem konnten viele Ağabeys und Ablas neue Talente entdecken, wie z.B. Karaokepraktiken im Bus, unschlagbare innovative Erschreckungsmethoden im Dunkeln und eine neue Art der Kommunikationsfähigkeit: von Null auf Freundschaft, wenn es auch erst mal über Facebook ist.

Festzuhalten ist außerdem, dass das Wochenende besonders am Samstag bestückt war mit viel nützlichem Input, überwiegend kompetenten Expertenvorträgen und dem Gefühl eine Gemeinschaft zu sein. Ich hoffe ihr stimmt mir zu, dass dieses Erlebnis in unserem Leben etwas Kostbares war, das nicht jedem so einfach geboten wird.

Den neuen Ağabeys und Ablas wünsche ich hiermit nochmal ein herzliches "Willkommen!" Schön, dass ihr euch uns angeschlossen habt. Das DTF werdet ihr hoffentlich genauso zu schätzen lernen wie wir "alten" Ağabeys und Ablas. Besonders da uns ab jetzt das neue Team inklusive der lieben Anna zu Verfügung steht. Hoşgeldin Anna, wir werden gemeinsam hoffentlich eine schöne Zeit haben!

Ich schließe angesichts unserer aller bikulturellen Identität nun mit Mustafa Kemal Atatürks Worten: "Gençler! Cesaretimizi artıran ve devam ettiren sizsiniz. Siz almakta olduğunuz eğitim ve kültür ile, insanlık özelliğinin, vatan sevgisinin, düşünce özgürlüğünün en kıymetli sembolü olacaksınız."

Bunu gerçekleştirmek için bir adım daha attınız. Hepimize kolay gelsin arkadaşlar!

Funda Doghan

29.10.2010

Übersetzerpreis Tarabya für Ingrid Iren und Ahmet Cemal

Am 3. November 2010 verleihen Staatsministerin Cornelia Pieper und Kulturminister Ertuğrul Günay gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung, der S. Fischer Stiftung und dem Goethe-Institut den Übersetzerpreis Tarabya. Preisträger des 2010 von Bundesaußenminister Guido Westerwelle und seinem türkischen Kollegen gestifteten Übersetzerpreises sind Frau Ingrid Iren und Herr Ahmet Cemal. Beide werden für ihr übersetzerisches Gesamtwerk ausgezeichnet. Dr. Michael Heß und Cemal Ener erhalten zudem Förderpreise.

Der Übersetzerpreis Tarabya wird am 3. November 2010 zum ersten Mal in der historischen Sommerresidenz des Deutschen Botschafters in Tarabya in Istanbul verliehen. Der Preis wird als deutsch-türkisches Gemeinschaftsprojekt im Rahmen der Ernst-Reuter-Initiative für Dialog und Verständigung vergeben. Ziel ist es, den kulturellen Austausch zwischen Deutschland und der Türkei zu fördern und die Rolle von Literaturübersetzern als Vermittler zwischen Kulturen zu würdigen.

Nähere Informationen zum Übersetzerpreis Tarabya unter www.goethe.de und Linkwww.bosch-stiftung.de

22.10.2010

Magazin der Robert Bosch Stiftung stellt Özgür Ağabey vor

In der aktuellen Ausgabe des Magazins der Robert Bosch Stiftung wird über das DTF-Stidendien- und Mentorenprogramm "Ağabey-Abla" berichtet. Im Mittelpunkt der Reportage steht unser "Ağabey" Özgür und sein "kleiner Bruder"Selim". Der Journalist Andreas Wenderoth berichtet darüber, wie unsere Stipendiaten sich für den Bildungserfolg der nächsten Generation junger Deutschtürken einsetzen. Der Artikel als Download findet sich unter http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/downloads/RBM9_Einzelseiten_Bruder.pdf

16.10.2010

Manfred-Rommel-Preis 2010 für Muharrem Satır, Ahmet Baydur und Limanja

Das Kuratorium des Deutsch-Türkischen Forums Stuttgart e.V. (DTF) hat den Manfred-Rommel-Preis 2010 an den Tübinger Wissenschaftler Prof. Dr. Dr. h.c. Muharrem Satır, den Stuttgarter Musiker und Stifter Ahmet Baydur und die Musikband Limanja aus Ludwigsburg vergeben. Mit dem Preis werden beispielgebende Persönlichkeiten und Projekte ausgezeichnet, die das gegenseitige Verständnis, die gute Nachbarschaft und die Zusammenarbeit von deutschen und türkeistämmigen Bürgern nachhaltig gefördert haben.

Die Preisverleihung zum Manfred-Rommel-Preis des Deutsch-Türkischen Forums fand am 15. Oktober 2010 im Foyer der Baden-Württembergischen Bank in Stuttgart statt. Zur Begrüßung der rund 200 Gäste sprachen der Vorstandsvorsitzende der Baden-Württembergischen Bank Joachim E. Schielke und der DTF-Kuratoriumsvorsitzende Dr. Mehmet Varlık. Der Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster und der türkische Generalkonsul Mustafa Türker Arı würdigten in ihren Grußworten die Initiative der Preisverleihung. Der Ehrenvorsitzende des DTF und ehemalige Stuttgarter Oberbürgermeister Professor Dr. h.c. Manfred Rommel wandte sich in einem Videogrußwort an die Gäste. Die Laudationes auf die Preisträger hielten der DTF-Kurator Edzard Reuter, der stellvertretende SWR-Landessenderdirektor Hans-Peter Archner und Paul Woog von der Veranstaltungsagentur SKS Michael Russ.

Unter den über 200 geladenen Gästen waren der Bundesvorsitzende der Grünen Cem Özdemir, der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Stefan Kaufmann, die Grünen-Fraktionsvorsitzende Muhterem Aras und die SPD-Stadträtin Dr. Maria Hackl. Auch GAZI-Chef Eduardo Garcia, Konsul Erkan Öner und zahlreiche leitende Mitarbeiter der Verwaltungen von Land und Kommune waren unter den Gästen.

Der öffentlich ausgeschriebene Manfred-Rommel-Preis wurde erstmals im Jahr 2009 zum zehnjährigen Jubiläum des DTF vergeben. Er ist nach dem Ehrenvorsitzenden des DTF Oberbürgermeister a.D. Professor Dr. h.c. Manfred Rommel benannt, der die kulturelle und gesellschaftliche Integration der zugewanderten Bevölkerung in der Landeshauptstadt Stuttgart und in Baden-Württemberg entscheidend geprägt hat. Die vierköpfige Jury hat einen nichtdotierten Ehrenpreis und zwei mit jeweils 1.500 EUR dotierte Preise vergeben.

Der Ehrenpreis geht an den Tübinger Wissenschaftler Professor Dr. Dr. h.c. Muharrem Satır. Die Jury würdigt seine Verdienste in Wissenschaft und Gesellschaft. Muharrem Satır kam nach dem Studium der Geologie an der Istanbuler Universität in den 1970er Jahren über die Schweiz nach Deutschland. Ende der 1980er Jahre wurde er auf den Lehrstuhl für Geochemie an der Universität Tübingen berufen und gilt auf dem Gebiet der Isotopengeochemie heute weltweit als anerkannter Fachmann. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit engagierte sich Muharrem Satır seit 1984 auf vielfältige Weise für die deutsch-türkische Zusammenarbeit. Er wirkt bis heute in zahlreichen Initiativen mit, unter anderem in der GAZI-Kinderstiftung, der Troia-Stiftung und dem Deutsch-Türkischen Forum Stuttgart.

Ein dotierter Preis wird an Ahmet Baydur aus Stuttgart verliehen. Der langjährige Violinist des Radio-Symphonieorchesters setzte sich bereits während seiner aktiven Zeit im Orchester für die musikalische Förderung von Kindern und Jugendlichen ein. 2008 gründete er die Baydur-Stiftung "Zukunfts-Musik", mit der Kinder und Jugendliche aus allen Bevölkerungsschichten an die europäische Musikkultur herangeführt werden sollen. Ahmet Baydur organisiert und leitet Workshops in Schulen und Kindertagesstätten sowie Proben- und Konzertbesuche für Kinder. Er ist ein engagierter Mittler zwischen der klassischen Musik der Türkei und Westeuropas. Die Jury würdigt mit dem Manfred-Rommel-Preis 2010 die Verdienste von Ahmet Baydur um die kulturelle Verständigung zwischen deutschen und türkischen Stuttgartern jeden Alters.

Einen weiteren dotierten Preis verleiht das DTF an Nazım Sabuncuoğlu, Hüseyin Temiz, Robert Wittmaier, Stephan Schelens und Deniz Dağ von der Musikband Limanja. Die Ludwigsburger Gruppe verbindet in ihrer Musik die geschmeidigen Arabesken der türkischen Popmusik mit westlichen Rock-Attitüden. In ihren Konzerten und auf der ersten kürzlich veröffentlichten CD gelingt es Limanja beispielhaft, deutsches und türkeistämmiges Publikum gleichermaßen anzusprechen und für ihre Musik zwischen Orient und Okzident zu begeistern. Limanja ist beispielgebend für den kulturellen Schmelztiegel, den junge Menschen aus der Region Stuttgart mit den Mitteln der Musik formen.

06.10.2010

Jobbörse "Chancen erkennen - Vielfalt nutzen!" am 22. und 23. Oktober 2010 im Römerkastell in Stuttgart

Die Bundesagenturen für Arbeit veranstalten am 22. und 23. Oktober 2010 eine zweitägige Informations-, Ausbildungs- und Stellenbörse im Römerkastell Stuttgart. Im Mittelpunkt der zwei Tage steht die Sensibilisierung aller Arbeitsmarktakteure für die Vielfalt der Menschen, die es auch im Hinblick auf die absehbare demographische Entwicklung zu nutzen gilt. Diese Plattform bietet die Gelegenheit zur Vernetzung und zum Austausch und leistet einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der beruflichen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund.

Mit dem Fokus auf den Ausbildungsstellenmarkt 2011 wird die Veranstaltung am Freitag eröffnet. Am Samstag liegt der Schwerpunkt dann auf dem Arbeitsstellenmarkt. Arbeitgeber und Bildungsträger sind ebenso eingebunden wie Vertreter aus Politik und Presse sowie migrationsrelevante Organisationen. Die Börse bietet verschiedene Informationen zu Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten, Deutschkursen sowie Weiterbildungsmöglichkeiten. Ebenso informieren verschiedene Betriebe über Berufe aus unterschiedlichen Bereichen. Ein buntes Rahmenprogramm mit Fachvorträgen und einer Podiumsdiskussion rundet die beiden Tage ab.

Die Agentur für Arbeit Stuttgart lädt jeden Interessenten herzlich zu einem Besuch der Börse, bei der auch das Deutsch-Türkische Forum Stuttgart mit einem Stand vertreten sein wird, ein. Jeder kann sich informieren, mit Beteiligten und Besuchern ins Gespräch kommen und wertvolle Kontakte knüpfen. Die Börse in der "Phoenixhalle" (Naststraße 45, 70376 Stuttgart) wird an beiden Tagen von 10:00 bis 16:00 Uhr geöffnet sein.

Freitag, 22. Oktober 2010
Schwerpunktthema: Ausbildung

09.00 Uhr Messeeröffnung
10.00 Uhr Begrüßung durch
- Eva Strobel (Vorsitzende der Geschäftsführung, Regionaldirektion Baden-Württemberg)
- Dr. Monika Stolz (Ministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Senioren des Landes Baden-Württemberg)
- Dr. Markus Schmitz (Geschäftsführer Spezifische Produkte und Programme SGB II, Zentrale der Bundesagentur für Arbeit)
10.30 Uhr Podiumsgespräch mit Pressebeteiligung
11.30 bis 16.00 Uhr "Hör dich schlau im Boxring" - Aktionen und Vorträge rund um das Thema Ausbildung


Samstag, 23. Oktober 2010
Schwerpunktthema: Arbeit und Bildung

10.00 Uhr Messeeröffnung
10.15 bis "Infos aus dem Boxring"
11.00 Uhr Vorträge rund um das Thema Arbeit und Bildung
11.00 bis 12.00 Uhr Podiumsdiskussion "Chancen erkennen und Vielfalt nutzen"
12.15 bis 16.00 Uhr "Infos aus dem Boxring" - Vorträge rund um das Thema Arbeit und Bildung

29.09.2010

Themenwoche Istanbul auf ARTE

Europa feiert die Europäische Kulturhauptstadt 2010 - Istanbul. Drei Großreiche haben die Metropole am Schnittpunkt Europas und Asiens geprägt: Sie war das Byzanz der Griechen, das Konstantinopel des Oströmischen Reichs und das Istanbul der Osmanen. Errichtet auf sieben Hügeln, zeigt sich die kosmopolitische Großstadt als Symphonie der Kulturen, als fruchtbarer Schmelztiegel mit verblüffender Bevölkerungsvielfalt: anatolische Bauern, Kurden, Armenier, Russen, Usbeken, Aserbaidschaner, Griechen... Zwei riesige Brücken verbinden den asiatischen mit dem europäischen Teil.

Der Fernsehsender ARTE widmet dieser großen kulturellen Drehscheibe ab dem 27. September 2010 eine eigene Themenwoche, um sie in ihrer ganzen Pracht, aber auch Widersprüchlichkeit zu präsentieren. Weitere Informationen zum Programm der Themenwoche unter www.arte.tv/istanbul2010

24.09.2010

Gemeinnützige Organisation PHINEO empfiehlt DTF-Stipendien- und Mentorenprogramm "Ağabey-Abla"

Die gemeinnützige Organisation PHINEO hat 50 Integrationsprojekte in ganz Deutschland in einem mehrstufigen Analyseverfahren auf Herz und Nieren geprüft. 17 dieser Projekte haben besonderes Potenzial, nachhaltig in der Gesellschaft zu wirken und werden von PHINEO für ein finanzielles Engagement empfohlen. Unter den empfohlenen Integrationsprojekten ist auch das Stipendien- und Mentorenprogramm "Ağabey-Abla" des Deutsch-Türkischen Forums Stuttgart e.V. (DTF).

PHINEO stellt das DTF-Programm im Themenreport "Brücken bauen! Integration junger Migranten durch Bildung", der im November diesen Jahres erscheinen wird, genauer vor. Vorab wurde die Besonderheit des Ağabey-Abla-Projektes betont, in dem es gelingt, türkische Grund- und Hauptschüler mit ebenfalls türkischstämmigen älteren Schülern oder Studenten zusammenzubringen. Als besonders innovativ wird gewertet, dass auch Schule und Familie in das Mentorenprojekt mit einbezogen sind, was für die Bildungsentwicklung der Kinder entscheidend ist.

Detaillierte Informationen zu diesen und den anderen von PHINEO empfohlenen Projekten liefert der Themenreport im November. Neben einer ausführlichen Beschreibung der analysierten Projekte werden in dem Report die drängenden gesellschaftlichen Herausforderungen sowie erfolgreiche Handlungsansätze gemeinnützigen Engagements im Bereich Integration vorgestellt. Die Informationen werden kostenlos auf www.phineo.org abrufbar sein. Mit diesem Angebot möchte PHINEO Stiftern, Spendern und sozial engagierten Unternehmen Orientierung geben, wie sie ihr Geld wirkungsvoll investieren können. Eine Kurzcharakteristik der Projekte ist bereits jetzt auf www.phineo.org verfügbar.

Zur Übersicht der 17 empfohlenen Integrationsprojekte: www.phineo.org/downloads/?filename=Top_Projekte_Integration_PHINEO.pdf

16.09.2010

Ayşe Kulin liest heute aus "Der schmale Pfad" ("Bir Gün")

In der Reihe LiteraTürkei des Deutsch-Türkischen Forums und der Stadtbücherei liest und erzählt Ayşe Kulin, eine der meistgelesenen türkischen Autorinnen, am Donnerstag, den 16. September 2010 um 20 Uhr im Stuttgarter Rathaus (Großer Sitzungssaal) aus ihrem Roman "Der schmale Pfad" (Bir Gün). Die Moderation sowie die deutsche Lesung übernimmt Sabine Adatepe.

Die Journalistin Nevra Tuna steckt in einer tiefen privaten und beruflichen Krise. Um ihre Karriere zu retten, möchte sie ein Interview mit der inhaftierten kurdischen Politikerin Zelha Bora führen. Es gibt aber noch einen weiteren Grund, warum sie zu ihr möchte: Nevra vermutet, dass es sich bei ihr um die beste Freundin aus Kindertagen handelt. Nevra schafft es, sich ins Gefängnis einschleusen zu lassen und die Kurdin zu treffen. Das Gespräch der beiden Frauen wird erst einmal zum Schlagabtausch, da jede vehement ihre Position als Türkin. bzw. Kurdin vertritt. Das Interview droht zu scheitern, bis sich Nevra endlich zu erkennen gibt.

Die Frauen frischen ihre Kindheitserinnerungen auf und erzählen sich gegenseitig ihre Lebenswege. Dabei kommen auch ungelöste Fragen zur Sprache, die nun, nach Jahrzehnten, endlich geklärt werden: Warum war Nevras Vater, der türkische Landrat, bei der Familie Zelhas so angesehen? Weshalb stieg er in seiner Laufbahn als Verwaltungsbeamter nicht weiter auf? Welchen Konflikt trugen Nevras Eltern aus, der schließlich sogar zur Scheidung führte? Und was hat das ganze mit Cengiz zu tun, dem damals jungen Verwandten Zelhas, der sich den Partisanen anschloss? Dabei werden auch durchaus allgemeine Probleme angesprochen: Staatliche Gewalt, Folter und katastrophale Haftbedingungen, ungenügende Bildungschancen für Kurden, mangelnde Rechte für Frauen, unmenschliche Traditionen wie Blutrache und Ehrenmord. Die beiden Frauen gewinnen Verständnis für die Situation und Haltung der anderen. Sie wollen sich dafür einsetzen, dass der Konflikt zwischen Kurden und Türken in einer gangbaren Lösung für beide Gruppen endet.

Ayşe Kulin, geboren 1941 in Istanbul als Tochter von Muhittin Kulin, einem Bosnier, der das Wasserministerium aufbaute, und Sitare Hanım, einer Tscherkessin und Enkelin des ersten osmanischen Wirtschaftsministers. Kulin wuchs in Ankara auf, verbrachte die Sommermonate aber bei der Familie ihrer Mutter in Istanbul, die noch dem traditionellen osmanischen Kodex verpflichtet war – beide Welten beeinflussten gleichermaßen ihr Schreiben. In Ankara ging Kulin zur Schule, besuchte das Gymnasium in Istanbul und studierte am American College für Girls Literaturwissenschaften. Während des ersten Militärputsches am 27. Mai 1960 war sie eine aktive Sozialdemokratin. In den Achtzigerjahren arbeitete Kulin als Redakteurin und Reporterin für diverse türkische Zeitungen und Zeitschriften, als Produzentin für Fernsehen, Werbespots und Kinofilme. Für ihre Erzählung "Fotografien von Sabah" ("Foto Sabah Resimleri") erhielt sie 1996 den Sait-Faik-Preis für Kurzgeschichten. Einige Mal wurde sie als "Autorin des Jahres" ausgezeichnet, viele ihrer Erzählungen und Romane wurden verfilmt und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Seit 2007 ist sie ehrenamtliche UNICEF-Botschafterin.